Aus Oma Gises Kochtopf: Fränkischer Sauerbraten

Heute greife ich ganz tief in Oma Gises Rezeptekiste und mache einen fränkischen Sauerbraten.
Die fränkische Variante ist übrigens der rheinischen recht ähnlich - bis auf die Rosinen.
Es ist schwieriger als  man gemeinhin glaubt, einen ordentlich sauren Braten in einer fränkischen Wirtschaft auf den Teller zu bekommen!
Nicht selten musste mein armer Göttergatte mein mauliges Gesicht ertragen, wenn mal wieder ein Rinderbraten mit einer schnöden, nicht-sauren Bratensoße ohne Soßenlebkuchen serviert wurde. Ich glaube, er meinte irgendwann mal: "Herrje, bestell' dir bloß keinen Sauerbraten mehr!"
Nicht, dass ich nicht experimentierfreudig wäre, aber beim Sauerbraten ist mir wohl der Geschmack von Oma Gises Braten einprogrammiert - und da hört der Spaß echt auf, wenn ich was anderes essen soll!! Kurz und gut, hier kommt also eine echt fränkische Version in Rezeptform für dich.
Ein ganz ähnliches Rezept gibt's übrigens bei Chefkoch, wenn du kein fertig gemischtes Sauerbratengewürz verwendest, kannst du dich an die Gewürzangaben gerne anlehnen!

Zutaten:
Sud
  • 500 ml Rotweinessig
  • 1 l Wasser
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Karotten
  • 8 Wacholderbeeren
  • 5 Pimentkörner
  • 2 Lorbeerblätter
  • 10 Pfefferkörner
  • 4 Gewürznelken
  • je 1 EL Salz und Pfeffer
  • 1 kg Rinderbraten
Zum Braten und für die Soße
  • Butterschmalz oder Schweinefett
  • Pfeffer
  • 3 EL Tomatenmark
  • 2 Soßenlebkuchen und Rotwein
Zubereitung:
Essig und Wasser in einen Topf gießen.
Das Gemüse schälen und in große Stücke schneiden. Mit dem den Gewürzen, Salz und Pfeffer in das Essigwasser geben. Den Sud 5 Minuten sprudelnd kochen und dann 10 Minuten bei geringer Hitze ziehen lassen.
Das Fleisch in eine Schüssel legen und den Sud darüber gießen. Wenn das Fleisch noch nicht komplett bedeckt ist, noch Wasser nachgießen. Zugedeckt 3-5 Tage im Kühlschrank durchziehen lassen. Täglich einmal wenden. Eine halbe Stunde vor dem Kochen  das Fleisch mit dem Sud aus dem Kühlschrank nehmen.

Den Backofen auf 180° Umluft vorheizen.
Das Fleisch mit Küchenpapier trocken tupfen und  mit dem Pfeffer würzen. Das Butterschmalz oder Schweinefett in einem Bräter erhitzen und das Fleisch von beiden Seiten kräftig braun anbraten.
Die Marinade durch einen Sieb in eine Schüssel gießen. Lorbeerblätter entfernen.
Das Gemüse mit den Gewürzen in den Bräter geben und mitrösten. Das Tomatenmark hinzufügen, mit einem Drittel vom Sud ablöschen und den Braten zugedeckt im Backofen 2 Stunden schmoren lassen. Zwischendurch wenden und evtl. Wasser nachgießen. Nach 1 Std. die in Rotwein aufgelösten Soßenlebkuchen hineingeben.

Nach Ende der Garzeit den Braten herausnehmen und in Scheiben schneiden.
Die Sauce durch ein Sieb gießen oder pürieren und wieder in den Topf geben und kurz erhitzen. Fleisch in der Sauce erneut erhitzen und mit Klößen servieren.

Pro-Tipps:
  • Du hast keine Wacholderbeeren & Co. im Haus, weil du sonst keine Verwendung hast? Es gibt auch schon fertig gemischtes, gutes Sauerbratengewürz, das für zwei Sauerbraten ausreicht. 
  • Du kannst zum Schmoren auch Wasser hinzufügen und beim Abschmecken mit dem restlichen Sud "tunen", falls du dir unsicher bist, ob die Soße nicht zu sauer wird.
  • Soßenlebkuchen gibt's im Supermarkt bei den Tüten-Suppen.
Credits:
Hintergrund und Masking Tape von Little Musings Blog

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